Geld und Automatik 
Die Anschaffungskosten von Automatik-Wagen sind in der Regel größer als die von Schaltwagen (ca. 1000 bis 2500 € mehr). Außerdem soll der Kraftstoffverbrauch etwas höher sein (ca. 1L pro 100 km)*. Dafür halten die Getriebe bei sachgerechten Umgang und Pflege deutlich länger. Außerdem fallen Abnutzungs- und Reparaturkosten der Kupplung und ihrer Verbindungen weg. Kein Anfänger, und auch erfahrener KFZ Führer sind meiner Erfahrung nach in der Lage dauerhaft optimal zu schalten. Dies würde auch zusätzlich erfordern den gesamten Antriebsstrang im Detail zu verstehen. Welche Fahrschüler wollen das? Genau davon hängt aber
1. der Verschleiß der Kupplung und Ihrer nahen Elemente und
2. der Kraftstoffverbrauch und auch der Verschleiß der Bremsbelege ab.
Aus Erfahrung mit Automatik und schaltgetriebenen Kfz kann ich sagen, dass das energiesparende Fahrverhalten leider auch von allen anderen Fahrzeugführern stark mitbeeinflußt wird. Beispiel:
100 – 200 Meter vor der roten Ampel schalte ich zum Abbremsen in kleinere Gänge herunter, da ich das Anhalten vermeiden möchte (hoher Kraftstoffverbrauch beim Wiederanfahren aus dem Stand) .Ich rolle also im 2.Gang mit ca. 14 km/h auf die Ampel zu und bin jetzt 4 – 5 PKW Längen vor der Haltelinie. Die Ampel würde auf rot-gelb schalten bevor ich die Haltelinie erreicht hätte. Da das meinem Hintermann/Frau aber zu langsam ist überholt er/sie mich und zwingt mich dadurch zum Anhalten.Weil der Raum zur Haltelinie jetzt nicht mehr ausreicht,muß ich doch anhalten. Das passiert leider sehr häufig, obwohl er/sie auch nicht schneller voran kommt.
*Der Werkseitig angegebene Kraftstoffverbrauchswert wird nach einer Din Norm unter, wie man sich leicht denken kann, optimalsten Bedingungen ermittelt. Dabei sitzt ein Vollprofi an den Pedalen. Diese Werte sind nur sehr schwer oder gar nicht zu erreichen. Ein Anfänger oder Gelegenheitsfahrer/in hat da keine Chance. Ein Mehrverbrauch ist hier unvermeidlich.
Somit fährt ein Anfänger, wenn er/sie es wirklich möchte, mit der Automatik deutlich günstiger.!
Nerven und Automatik
Wenn ich nur Gas und Bremse bedienen muss um durch den Verkehr zu kommen, kann ich mich viel entspannter um das gesamte Verkehrsgeschehen kümmern. Und da gibt es trotzdem noch genug zu tun. Aber was fällt weg ? Was ist so, wie manch eingeschworener Schaltwagen Fan immer wieder betont, sportlich am Schaltwagen fahren ?
Auf einer Strecke von 5 km im Innenstadtbereich drücke ich 78 mal das Kupplungspedal, wechsele 41 mal den Gang, ertaste 28 mal den Schleifpunkt, kontrolliere bei jedem Schaltvorgang den Tacho und muss 2 mal mit angezogener Handbremse anfahren. Ist es das ?
Diesen Teil meines Denkvermögens möchte ich nicht einer ca.100 Jahre alten Technologie opfern, sondern lieber dem aktuellen Verkehrsgeschehen widmen. Fahrschüler können hier sicherlich einige Termine einsparen gegenüber einer Schaltwagenausbildung.
